Taster und Non-Taster: Geschmack ist erlernbar
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Geschrieben von Helga K.
Wissenschaftliche Redakteurin | Ernährungsberaterin
Kennst Du das: Da gibt es Lebensmittel, die Du als unfassbar geschmacksintensiv und lecker empfindest und dein Gegenüber findet das gleiche Lebensmittel als fad und langweilig? Nun, dann kann es sein, dass Du zu den sogenannten „Tastern“ gehörst. Was das ist und was dies bedeutet erklären wir Dir in unserem heutigen Beitrag.
Je nach Wahrnehmungsschwelle und der Intensität der empfundenen Konzentrationen, kann man zwischen Non-Taster (Nichtschmecker), Medium-Taster (Normalschmecker) und Super-Taster (Superschmecker) unterscheiden. Derzeit geht man davon aus, dass ca. 25 %. Europäer Non-Taster, geschätzte 50 % zählen zu den Medium-Tastern und 25 % sind Super-Taster. Letztere empfinden bestimmte Geschmäcker als besonders intensiv, oftmals sogar unangenehm: Brokkoli und bestimmte Kohlsorten werden beispielsweise als besonders bitter empfunden. Der Grund dafür findet sich auf der Anzahl und der Verteilung bestimmter Geschmacksrezeptoren auf der Zunge.
Häufig sind Frauen eher Super-Taster, da sie mehr Geschmacksknospen auf der Zunge aufweisen und darauf beruht auch die Vermutung, dass sie eher dazu tendieren, süße Lebensmittel zu sich zu nehmen. Des Weiteren wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen dem Taster-Status und dem Alter besteht: Dabei wird angenommen, dass die Schwelle für bestimmte Geschmackswahrnehmungen mit höherem Alter zunimmt und man dadurch weniger bitter schmeckt.
Als Reaktion auf das Verhältnis von Non-Tastern zu Tastern hat die lebensmittelproduzierende Industrie herbe und bittere Geschmacksrichtungen aus ihren Produkten weitestgehend entfernt. Bei Fertigprodukten werden dabei Bitterstoffe mit Hilfe von Enzymen oder Zuckern eliminiert oder maskiert.
Um den Vorlieben der Non-Taster gerecht zu werden, sind Fertigprodukte oftmals mit Würze, Zucker und Fett versehen, denn diese nehmen Geschmacksnuancen weniger wahr, greifen in Folge vermehrt zu Produkten, die diese Geschmacksträger enthalten.Im privaten Leben gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sowohl Diabetes als auch Übergewicht vorzubeugen oder zu kontrollieren. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie sollte reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und mageren Proteinen sein. Beispielsweise sind Beeren, besonders dunkle Sorten wie Heidelbeeren, eine hervorragende Wahl, da sie Anthocyane enthalten, die den Blutzuckerspiegel regulieren können. Gleichzeitig sollten verarbeitete Lebensmittel wie Fast Food, Fertiggerichte und zuckerhaltige Snacks weitgehend vermieden werden. Diese enthalten oft ungesunde Transfette, Zucker und Geschmacksverstärker, die nicht nur den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen, sondern auch das Risiko für Übergewicht erhöhen.
Ich glaube, dass ich ein Non-Taster bin. Gibt es gesunde Alternativen
Zuallererst können wir Dir sagen, dass Geschmack zu einem gewissen Teil auch wieder „erlernt“ werden kann. Gerade, wenn Du in vergangener Zeit häufiger zu Fertigprodukten gegriffen hast, ist das mit ein wenig Geduld und Zeit machbar.
In diesem Lernprozess können wir Dich mit unseren nachfolgenden Tipps unterstützen, die Dir gesunde Alternativen zeigen sollen, um den Geschmack Deiner Mahlzeit zu intensivieren:
• Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Basilikum geben Gemüsegerichten auf gesunde Weise einen intensiveren Geschmack
• Kümmel, der reichlich Omega-3-Fettsäuren enthält, gibt Kartoffel- oder Krautgerichten herzhaften Geschmack
• Auch Majoran heißt nicht umsonst das „Kartoffelgewürz“• Meerrettich und Dill verfeinern Fischgerichte
• Fett ist ein Geschmacksträger: Hier solltest Du an Stelle von Butter lieber zu hochwertigen Pflanzenölen wie Oliven- oder Rapsöl greifen
Weil Wissen der beste Schutz ist!

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